Eine kleine erfundene Anekdote, die sich so oder so ähnlich Tausende Male im Jahr in Deutschland abspielt: Elfriede ist eine junggebliebene Rentnerin aus Hamburg, die sich bester Gesundheit erfreut und täglich Sport macht. Ihr Mann ist allerdings bereits vor 3 Jahren verstorben und ihre restlichen Angehörigen wohnen aus beruflichen Gründen in ganz Deutschland verteilt. Im Dezember des letzten Jahres stürzt sie jedoch auf ihrer Treppe und kann nicht mehr aufstehen. Elfriede ist benommen und weiß nicht, was sie tun soll. Obwohl ihre Nachbarn sie definitiv nicht hören konnten, kommt bereits 10 Minuten später der Rettungsdienst und hilft Elfriede aus ihrer misslichen Lage. Ihr Glück im Unglück: Sie besitzt einen Hausnotruf.
Was ist ein Hausnotrufsystem und wie funktioniert es?
Unter einem Hausnotruf versteht man ein System mit Anbindung an eine Notfallleitstelle, welches zur Alarmierung von Hilfe bei alleinlebenden Menschen verwendet wird. Meist besteht ein Hausnotrufsystem aus einer Basiseinheit und einem Armband als Notrufsender, welcher nicht nur zur manuellen Auslösung eines Hilfsrufs genutzt werden kann, sondern auch Stürze erkennt. Zusätzlich verfügen Hausnotrufsysteme über eine Taste, die bei Anwesenheit täglich oder zwei Mal am Tag gedrückt werden muss, um zu bestätigen, dass alles in Ordnung ist.
Kurzum: Ein Hausnotrufsystem holt Hilfe für alleinlebende Menschen, wenn diese in einer Notsituation nicht mehr selbst den Notruf absetzen können. Somit trägt es zu einer längeren Unabhängikeit bei.
Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Hausnotrufs achten?
Sichere Schlüsselhinterlegung
Viele günstige Hausnotrufe bieten die Hinterlegung der Haus- oder Wohnungsschlüssel in einem Schlüsselsafe vor der Haustür an. Hierbei handelt es sich jedoch fast immer um ungeprüfte und unzulässige Geräte, die einfach zu öffnen sind und auch nicht von den Versicherern für Hausrat anerkannt sind.
Besser ist ein Anbieter, der die Hinterlegung der Schlüssel beim örtlichen Rettungsdienst oder einem eigenen Notfallfahrzeug anbietet. Diese Dienstleistung bieten oftmals das DRK, die Johanniter Unfallhilfe oder die Malteser an. Alternativ kann auch die Hinterlegung des Schlüssels bei einem privaten Wachdienst eine Option sein – einige Sicherheitsunternehmen bilden ihr Interventionspersonal extra für solche Einsätze zusätzlich aus.
Sturzerkennung
Eine wichtige Aufgabe moderner Hausnotrufsysteme besteht darin, dass ein getragener Notrufsender einen Sturz erkennt und wenn dieser nicht in einer festgelegten Zeit als Fehlalarm durch Knopfdruck bestätigt wird, automatisch Hilfe holt. Gerade bei Bewusstlosigkeit kann diese Funktion Leben retten. Teilweise entstehen hierdurch allerdings Mehrkosten, die auch einen erhöhten Gesamtpreis rechtfertigen können und unter Umständen nicht vollständig von der Pflegekasse übernommen werden. Auch im “Sicher zuhause
Angemessener Preis
Für einen Standard-Hausnotruf sollten Sie nicht mehr als 30€ bezahlen. Dies ist ein normaler Preis und ein Betrag von bis zu 27€ im Monat wird unter Umständen bei Pflegegrad von der Pflegekasse übernommen. Um nicht auf überteuerte Angebote unseriöser Anbieter reinzufallen, ist es empfehlenswert, sich bei einer seriösen örtlichen Hilfsorganisation wie dem DRK oder der Caritas nach geeigneten Dienstleistern beraten zu lassen.
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