Der Milliardär und Langlebilgkeits-Forscher Bryan Johnson hat bereits mehrere Millionen US Dollar investiert um seine Gesundheit zu verbessern. Sein Ziel? Er will so lange leben wie kein anderer Mensch vor ihm, mindestens 120 Jahre. Um das zu schaffen gibt er viel Geld aus und experimentiert am eigenen Körper.
In seinem neuesten Video testet Johnson ob regelmäßiges Saunieren positive gesundheitliche Auswirkungen hat.
In Finland gibt es 3 Millionen Saunas, mehr als Autos und fast jeder Finne hat schon seine eigene Sauna. Was also sind die Vorteile?
Zusammenfassung – Ist Sauna gesund?
- Studienbasis: Regelmäßiges Saunieren (4-7 Mal pro Woche) senkt das Risiko der Gesamtmortalität um bis zu 40 % (Finnische Studien).
- Herz-Kreislauf: Sauna verbessert die Arterienflexibilität signifikant (entspricht biologischer Verjüngung um ca. 10 Jahre) und senkt den Blutdruck.
- Entgiftung (Detox): Das Experiment zeigte eine massive Reduktion von Toxinen im Körper, wobei zuvor hohe Werte nicht mehr nachweisbar waren.
- Optimales Protokoll: Trockensauna (Finnisch) bei 80–93 °C für 15–20 Minuten, 3–5 Mal pro Woche.
- Wichtige Sicherheitshinweise:
- Männer-Fruchtbarkeit: Hoden müssen mit Eisbeuteln gekühlt werden, da die Hitze die Spermiengesundheit um bis zu 50 % reduzieren kann.
- Hydratation: Unbedingt Elektrolyte vor und nach dem Saunieren zuführen, um Krämpfe und Dehydrierung zu vermeiden.
- Toxine: Nur Baumwolle tragen und kein Wasser auf die Saunasteine gießen (wg. möglicher Toxin-Freisetzung).
- Sauna-Typen: Trockensauna wird Infrarot- und Nasssauna vorgezogen, da sie die beste wissenschaftliche Evidenz für kardiovaskuläre Langzeiteffekte bei hohen Temperaturen liefert.
- Finnland-Fakten: In Finnland gibt es mit ca. 3,0–3,5 Millionen Saunen mehr Saunen als Autos (bei ca. 5,5 Millionen Einwohnern).
Einleitung und wissenschaftlicher Kontext
Das Video dokumentiert ein 90-tägiges Experiment zur Bewertung der gesundheitlichen Vorteile einer trockenen finnischen Sauna, durchgeführt von Bryan Johnson im Rahmen seines “Project Blueprint”.
Motivation und Hintergrund:
Finnische Langzeitstudien zeigen, dass vier oder mehr Saunagänge pro Woche mit einer 40%igen Risikominderung der Gesamtmortalität (all-cause mortality) verbunden sind. Dieser Wert übersteigt die Daten zu Sport oder mediterraner Ernährung und wird nur durch Gewichtsabnahme bei Fettleibigkeit oder Raucherentwöhnung erreicht [01:08].
Da diese Studien hauptsächlich an der finnischen Bevölkerung (kleiner Genpool, kaltes Klima, oft mit Kaltwasserbad) durchgeführt wurden, sollte das Experiment klären, ob die Vorteile auch ohne Kälteexposition und in Kombination mit einem intensiven Trainingsprotokoll (Stapelung der Effekte) eintreten.
2. Das Sauna-Experiment: Protokoll und Methodik
Das Protokoll
| Parameter | Spezifikation | Anmerkungen |
| Sauna-Typ | Trockene Finnische Sauna | Entspricht den Langzeitstudien; höhere Hitze als Nass- oder Infrarotsaunen möglich. |
| Temperatur | 200 °F (ca. 93 °C) | Orientiert an der Studienlage. |
| Dauer/Sitzung | 20 Minuten | Orientiert an der Studienlage. |
| Frequenz | 7 Tage pro Woche (täglich) | Maximale Frequenz, basierend auf Studiendaten, die eine zusätzliche Risikominderung von 16 % bei 4–7 Sitzungen/Woche im Vergleich zu 2–3 Sitzungen zeigten [02:48]. |
Die drei Hauptziele
- Würde die Sauna die Vorteile des täglichen Trainings ergänzen (Stacking)? [04:44]
- Würde die Sauna helfen, Toxine aus dem Körper zu entfernen, insbesondere nach den Waldbränden in Los Angeles? [04:48]
- Wie würde sich die intensive Hitze auf die Fruchtbarkeitsmarker auswirken? (Mit einem Unter-Experiment zum Hodenschutz) [04:58]
3. Ergebnisse und Metriken
Das Experiment wurde in zwei Phasen unterteilt (21 Sitzungen und 48 Gesamtsitzungen). Die Ergebnisse fielen in drei Schlüsselbereichen überraschend positiv aus:
A. Herz-Kreislauf-Gesundheit (Vaskuläre Gesundheit)
| Metrik | Ergebnis (48 Sitzungen) | Mechanismen & Beobachtungen |
| Arterienflexibilität | 25–50 % flexibler | Entspricht den Gefäßmarkern eines gesunden 20-Jährigen (biologische Altersreduktion von 10 Jahren) [14:15]. |
| Zentraler Blutdruck | Signifikant reduziert (5,83 % weniger Druck) [07:03] | Die hitzeinduzierte Vasodilatation (Erweiterung der peripheren Blutgefäße) reduziert den Druck in den Arterien und entlastet Herz und Organe [07:13]. |
| VEGF-Ausschüttung | 5-fache Steigerung | VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) signalisiert dem Körper, mehr Blutgefäße zu bilden, was die Organversorgung und die allgemeine Langlebigkeit unterstützt [14:31]. |
| Ruheherzfrequenz | Rückgang um 4,4 % [12:03] | Ein wichtiger Marker für Fitness und Erholung. |
Die Daten bestätigen, dass die Sauna als Therapie zusätzlich zu intensivem Training einen signifikanten Mehrwert bietet.
B. Entgiftung (Toxine)
Nach 21 Sitzungen zeigten die Messungen einen massiven Rückgang der Toxine im Körper [11:30]:
- Signifikante Reduktionen der allgemeinen Toxinwerte.
- Drei zuvor abnormal hohe Toxine waren anschließend nicht mehr nachweisbar (undetectable).
- Das Ergebnis deutete darauf hin, dass die Sauna eine der besten verfügbaren Methoden zur Entgiftung sein könnte [11:49].
C. Fruchtbarkeit
Die Ergebnisse zur Spermiengesundheit waren die dramatischsten und dienten als wichtige Warnung für Männer:
| Phase | Protokoll | Ergebnis |
| Phase 1 | Sauna (93 °C) mit nicht-toxischem Eisbeutel auf den Hoden (“Ice Diaper”) [09:07] | Fruchtbarkeitsmarker verbesserten sich um 31 % [12:10]. |
| Phase 2 | Sauna (93 °C) ohne Hodenschutz (2 Wochen) [13:39] | Fruchtbarkeitsmarker brachen um 50 % ein [13:51]. |
Menschliche Hoden arbeiten 2–4 °C kühler als die Körperkerntemperatur. Eine Erhöhung um nur 2 °C kann die Spermienproduktion (Spermatogenese) für einen vollen Zyklus (74 Tage) entgleisen lassen [09:35].
4. Herausforderungen und Lösungen
Während der ersten Wochen traten mehrere Probleme auf, die eine Anpassung des Protokolls erforderten:
| Problem | Symptom | Lösung im Protokoll |
| Dehydrierung/Mineralverlust | Schreckliche nächtliche Krämpfe in den Oberschenkeln und Waden [05:12]. | Erhöhung der Elektrolyte: 50 % vor der Sauna, 50 % unmittelbar danach, da der Proband ein “salziger Schwitzer” war und viel Natrium verlor [06:24]. |
| Intensive Hitze & Kopfhautschutz | Unangenehme Hitze auf der Kopfhaut, Bedenken hinsichtlich Haarschäden/Austrocknung [03:57]. | Kühlhaltung: Verwendung eines Eisbeutels mit einem Handtuch auf dem Kopf während der Sitzung [04:21]. |
| Intensität | Das Atmen bei 93 °C war schwierig [03:51]. | Atemübung: Langsames Atmen (4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus), um den Körper zu beruhigen [04:02]. |
5. Der Umfassende Sauna-Leitfaden (Blueprint)
Basierend auf den Ergebnissen des Experiments wird der folgende Leitfaden für die optimale Sauna-Nutzung empfohlen:
Empfohlenes Protokoll
| Empfehlung | Wert | Begründung |
| Frequenz | 3–5 Sitzungen pro Woche | Die Vorteile nehmen mit der Frequenz zu [15:32]. |
| Dauer | 15–20 Minuten pro Sitzung | Optimale Expositionszeit [15:37]. |
| Temperatur | 175–200 °F (80–93 °C) | Erforderlich für die kardiovaskuläre Stressreaktion, die in den Studien untersucht wurde [15:40]. |
| Sauna-Typ | Trockene Sauna (gegenüber Nass- oder Infrarot) | Erreicht die notwendige Kombination aus hoher Hitze und niedriger Luftfeuchtigkeit [15:46]. |
| Ergänzung | Nach dem Training | Stapelung der Effekte für stärkere kardiovaskuläre Vorteile [15:48]. |
Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen
- Hydratation und Mineralien:
- Führen Sie dem Körper ausreichend Elektrolyte zu (Natrium, Kalium, Magnesium), um Krämpfe und Dehydrierung zu vermeiden [15:59].
- Schutz der männlichen Fruchtbarkeit:
- Männer müssen die Hoden mit ungiftigen (BPA-freien) Eisbeuteln kühlen, um die Spermiengesundheit zu erhalten [16:01].
- Vermeidung von Toxinen:
- Kleidung: Tragen Sie Baumwolle, Bambus oder gehen Sie nackt. Vermeiden Sie synthetische Handtücher, synthetische Mischungen und stark behandelte Stoffe [16:06].
- Aufguss: Geben Sie kein Wasser auf die Steine, um zu verhindern, dass potenziell giftige Chemikalien wie PFAS in die Luft gelangen [16:15].
- Materialien: Stellen Sie sicher, dass die Sauna selbst aus ungiftigen Materialien besteht und die Luftqualität gut ist [16:23].
- Nachbereitung: Sofort nach der Sauna duschen, um die ausgeschiedenen Toxine von der Haut abzuwaschen [16:21].
- Allgemeine Sicherheit:
FAQs zur Sauna-Nutzung (Kundenfragen beantworten)
Ist die Sauna wirklich gesund?
Ja. Das Experiment bestätigt, dass regelmäßiges Saunieren (3–5x pro Woche bei 80–93 °C) das Herz-Kreislauf-System verjüngt, den Blutdruck senkt und die Sauna Entgiftung des Körpers signifikant unterstützt. Es bietet Vorteile, die über Sport hinausgehen.
Wie oft in die Sauna gehen für beste Ergebnisse?
3 bis 5 Mal pro Woche. Studien zeigen die stärksten Effekte bei einer Frequenz von vier bis sieben Saunagängen pro Woche.
Ist Infrarotsauna besser als normale Sauna?
Für die Langzeit-Kardiovaskuläre Gesundheit liefert die trockene finnische Sauna (93 °C) die besten wissenschaftlichen Belege, da sie die intensivere thermische Belastung erzeugt. Die Infrarotsauna ist milder (40–60 °C), oft entspannender, aber ihre Wirkung auf die Langlebigkeits-Marker ist weniger erforscht.
Hilft die Sauna beim Abnehmen?
Die Sauna fördert zwar nicht direkt den Fettabbau, kann aber durch die intensive Anregung des Stoffwechsels und die verbesserte kardiovaskuläre Gesundheit indirekt beim Gewichtsmanagement helfen. Der Fokus liegt jedoch auf Herzgesundheit und Entgiftung.
Finnische Studien zur Sauna-Gesundheit
Die Finnen sind nicht nur die Weltmeister im Saunieren, sondern auch führend in der wissenschaftlichen Erforschung ihrer gesundheitlichen Auswirkungen. Die bekanntesten finnischen Studien (z. B. die Kuopio Ischemic Heart Disease Risk Factor Study) liefern signifikante Erkenntnisse zur Langlebigkeit und Herzgesundheit:
1. Senkung der Gesamtmortalität
- Signifikante Reduktion: Personen, die vier- bis siebenmal pro Woche die Sauna besuchen, zeigen laut Langzeitstudien eine deutlich verringerte Sterblichkeitsrate (Gesamtmortalität) im Vergleich zu denen, die nur einmal pro Woche saunieren.
- Herztod: Das Risiko für einen plötzlichen Herztod kann bei regelmäßigen Saunagängern (4- bis 7-mal pro Woche) um bis zu 63 % gesenkt werden.
2. Herz-Kreislauf-Vorteile
- Bluthochdruck (Hypertonie): Regelmäßiges Saunieren (2- bis 7-mal pro Woche) kann das Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln, um bis zu 45 % senken.
- Mechanismus: Die Hitze lässt die Blutgefäße erweitern (Vasodilatation), was zu einem niedrigeren Blutdruck führt und das Herz-Kreislauf-System ähnlich wie leichtes bis mittelschweres Ausdauertraining trainiert. Die Herzfrequenz steigt während des Saunagangs an.
3. Gesamtdauer und Frequenz sind entscheidend
Die Forschung zeigt, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Gesamtdauer des Saunierens pro Woche einen Einfluss haben:
- Häufigkeit: Je öfter (bis zu 4–7 Mal pro Woche), desto größer die Vorteile.
- Dauer: Eine wöchentliche Gesamtdauer von über 45 Minuten scheint mit den besten Ergebnissen im Hinblick auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbunden zu sein.
Zusammenfassend bestätigen die finnischen Studien die Sauna als wirksames präventives Instrument zur Förderung der Herzgesundheit und zur Steigerung der Langlebigkeit.








